1599 – 1673
In Übersetzungen von
Heinrich Wilhelm von Logau
Höchst
billig, großer Gott! ist deines Rates Schluß:
Du
bist allzeit geneigt, uns Gnade zu erzeigen;
Doch
meiner Sünden Last macht, daß ich klagen muß:
Du
kannst nicht als gerecht, obzwar als gütig schweigen.
Ach
ja! Es will, o Gott! der Bosheit Überfluß,
Daß
ich den Marter-Berg, wenn du nur willst, soll steigen;
Es
kann nicht anders sein, mein Heil bringt dir Verdruß,
Und
deine Langmut selbst gibt mich dem Tod als eigen.
Vergnüge
dich demnach, dieweil es billig ist;
Verwirf
den Tränen-Bach, der von den Augen fließt;
Laß
Donner, Hagel, Blitz auf meine Scheitel knallen.
Ich
bete sterbend an, was dein Ergrimmen tut;
Jedoch,
auf welchen Ort kann wohl dein Donner fallen,
Der
nicht bedecket ist mit Jesu Christi Blut?